Marschordnungen. Das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg
13. April bis 28. August 2016

Sonderausstellung | Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, Berlin

Die Bauten und Projekte des ehemaligen Reichs­parteitagsgeländes in Nürnberg gehören zu den bekanntesten Propagandaarchitekturen der NS-Zeit. Sie weckten durch gezielte Mobilisierung der Massen Emotionen, die für politische und ideologische Zwecke instrumentalisiert wurden. Die Ausstellung fragt danach, mit welchen architektonischen Mitteln und raumgreifenden Ereignissen diese Emotionalisierung erreicht werden konnte. In historischen Fotografien, Marschplänen und Architekturmodellen werden die militärisch organisierten Massenrituale zeitlich und räumlich rekonstruiert. Den optischen Mittelpunkt der Ausstellung bildet ein städtebauliches Großmodell des Reichsparteitagsgeländes mit den NS-Planungen des Architekten Albert Speer aus dem Jahr 1935. Die präsentierten Aufzeichnungen und Modelle zeigen, wie die Vorstellung von formierten und marschierenden Massen den Entwurf des Geländes und seiner Bauten geprägt hat. Umgekehrt lassen sie auch erkennen, wie die baulichen Anlagen die Bewegungen und Blicke der Parteitagsteilnehmer lenken sollten. Diese Form der totalen Propaganda mit Mitteln des Bauens und der Bewegung nachzuvollziehen, ist nicht nur das Anliegen der architekturhistorischen Ausstellung, sondern auch eines aktuellen Entwurfsvorschlags zur Aktivierung des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes, der ebenso in der Ausstellung präsentiert wird. Gegenwärtige Fotografien zu heutigen, weitgehend informellen Nutzungen und spontanen Aneignungen des Areals ergänzen den Entwurfsvorschlag und werfen die Frage auf, wie wir zukünftig mit dem historisch belasteten Bauerbe umgehen möchten.

Zur Ausstellung liegt ein gleichnamiger deutsch-englischsprachiger Katalog vor.

Konzept und Organisation: Carolin Höfler und Matthias Karch mit Katharina Specht

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Topographie des Terrors, Berlin; TU Braunschweig; Braunschweiger Hochschulbund; Sto-Stiftung, Essen

Plakat

Leporello

Grafikdesign: CDLX/Codeluxe, Berlin [mehr]

Kommunikation:
Der Tagesspiegel
Bauwelt 23, 2016
Berliner Morgenpost
Jüdische Allgemeine
Bayerische Staatszeitung
Berlin.de

March Formations. The Nazi Party Rally Grounds in Nuremberg
April 13 to August 28, 2016

Special exhibition | Topography of Terror Documentation Center, Berlin

The buildings and projects on the former Nazi Party Rally Grounds in Nuremberg belong to the best known architectural propaganda of the Nazi era. Those were aimed at arousing emotions that would be used for political and ideological purpose by mobilizing the masses. The exhibition investigates the architectural means and extensive events that have helped achieving this emotionalization. Historic photographs, march plans and architectural models temporally and spatially reconstruct the military organized mass rituals. The visual center of the exhibition is formed by a large urban model representing the Nazi Party Rally Grounds with the plans of architect Albert Speer. The model shows the latest version of the design planning of 1935. The images and models reveal the influence of the idea of deployed and marching masses on the architectural design. At the same time it conversely becomes recognizable that the buildings and spaces organized the movements of the masses. Both, the historic architecture exhibition and a current design proposal, share the objective to comprehend the total propaganda reinforced by the means of buildings and movements. This design proposal aims at activating the former Nazi Party Rally Grounds and is also presented in the exhibition. Latest photographs of the current day-to-day and festival uses of the previous Nazi Party Rally Grounds accompany this design proposal and confront us viewers with the question of how we want to approach the historically charged site and its buildings in the future.

A German-English publication of the same title accompanies the exhibition.

Concept and organization: Carolin Höfler and Matthias Karch with Katharina Specht

With kind support from the Stiftung Topographie des Terrors, Berlin; TU Braunschweig; Braunschweiger Hochschulbund; Sto-Stiftung, Essen; Schulze-Fielitz Stiftung Berlin

Poster

Flyer

Graphic Design: CDLX/Codeluxe, Berlin [more]