KISD _TH Köln | Entwurfsprojekt BA | Sommer/Winter 2018

Beyond the Senses
Ausstellung im Palazzo Mora in Venedig zur Architekturbiennale

Mit Beginn des 21. Jahrhunderts greifen informationstechnologische Entwicklungen in bisher unbekannter Weise auf die Verhältnisse von Mensch, Raum, Bewegung und Affekt aus. Über Daten kommunizieren Körper mit medialen, vernetzten Umgebungen, neuronale Netze steuern Atmosphären und Infrastrukturen, Sensoren verleihen Dingen Empfindungsfähigkeit. Welche Folgen hat diese umfassende Vernetzung für die Erfahrung und Vorstellung von urbanen Umwelten, wie prägen Medien die Selbstwahrnehmung im Raum, und wie können physische Materialien als Kommunikationsmedien gestaltet werden?

Das Entwurfs- und Forschungsprojekt „Beyond the Senses“ untersuchte diese neuen Beziehungen zwischen Körpern, Umwelten und medialen Praktiken und verknüpfte sie exemplarisch mit der urbanen Erfahrung Venedigs. Die Räume Venedigs konstituieren sich im körperlichen Erleben des Fließend-Flüssigen. Es sind Räume, in denen sich Welt und Vorstellungswelt, Realität und Fiktion auf komplexe Weise überblenden. Ihre Wahrnehmung ist von einer unermesslichen Vielfalt historischer und gegenwärtiger Bildern geprägt.

Das Projekt „Beyond the Senses“ hat diese Beobachtung aufgegriffen und in Entwürfen urbaner medialer Umwelten erforscht, welche im November 2018 anlässlich der Architekturbiennale im Palazzo Mora der Global Art Affairs Foundation in Venedig ausgestellt wurden. Zu erleben waren eine interaktive Installation und audiovisuelle Arbeiten, welche die Erfahrung der physischen Umgebung in einem sensorischen Netzwerk aus Körper, Struktur, Licht, Wasser und Sound reflektierten.

Das Projekt wurde von der Forschungsstelle „Echtzeitstadt“ der TH Köln begleitet. Die Forschungsstelle ist ein kooperativer Zusammenschluss aus Designer*innen, Architekt*innen, Kulturwissenschaftler*innen und Informatiker*innen, die sich der Analyse und Gestaltung neu bildender urbaner Umwelten und Kommunikationszusammenhänge widmen, um die Stadt als Beziehungsgeflecht und Zivilisationsmodell neu zu denken.

Teilnehmer*innen: Michael Barion, Victor Carlier, Marc Eisenmann, Corinna Duschl, Johannes Growe, Noelle Kalo, Dmitrii Kuznetsov, Andreas Mass, Maja Metzner, Shirley Meyer, Jennifer Pilawa, Luna Smolka, Chan Sperle, Hendrik Vohs, Tim Walta, Conrad Weise und Tamara Zgraggen

Leitung: Prof. Dr. Carolin Höfler mit Victor Carlier, Conrad Weise, Felix Ahn und Oliver Köneke

Mit Unterstützung von Gerd Mies (Holzbauwerkstatt) und Eduard Paal (Physical Computing Lab)

Kooperationspartner: GAA – Global Art Affairs Foundation und European Cultural Centre, Venedig

Projektdauer: 17. April bis 23. November 2018

Ausstellung im Palazzo Mora in Venedig: 16. bis 23. November 2018

Bilder
1 Michael Barion, Chroma, Vorab-Ausstellung, KISD, 2018. Foto: H. Freres
2 Michael Barion, Chroma, Vorab-Ausstellung, KISD, 2018. Foto: H. Freres
3 Victor Carlier, Corinna Duschl, Noelle Kalo, Dmitrii Kuznetsov, Andreas Mass, Maja Metzner, Luna Smolka, Hendrik Vohs, Conrad Weise, Translation of Presence, Palazzo Mora, Venedig, 2018. Foto: D. Kuznetsov
4 Victor Carlier, Corinna Duschl, Noelle Kalo, Dmitrii Kuznetsov, Andreas Mass, Maja Metzner, Luna Smolka, Hendrik Vohs, Conrad Weise, Translation of Presence, Palazzo Mora, Venedig, 2018. Foto: D. Kuznetsov

Film 1 Chroma Vaporetto von Michael Barion